Rückblick auf die Dialogradtour

Um eine weitere Beteiligungsmöglichkeit vor Ort im Projektgebiet zu schaffen, war das Projektteam am Donnerstag, 27. April 2023 und am Samstag, 29. April 2023 an vier Standorten unterwegs. In persönlichen Gesprächen wurden Anregungen und Ideen für die zukünftige Entwicklung des Gebiets „Mitte 15“ gesammelt und über die bevorstehende Quartierswerkstatt informiert. Um mit möglichst vielen Bewohner*innen ins Gespräch zu kommen, waren auch mehrsprachige Vermittler*innen vor Ort. Die protokollierten Rückmeldungen wurden im Anschluss ausgewertet und dem Planungsteam zur Verfügung gestellt.

Die Termine und Standorte im Detail:

Donnerstag, 27. April 2023
13 bis 15 Uhr: Wasserwelt/Kardinal-Rauscher-Platz
15 bis 17 Uhr: Europaplatz

Samstag, 29. April 2023
9 bis 11 Uhr:
Schwendermarkt
11 bis 13 Uhr: Reithofferpark

Erreicht wurden dabei sowohl Personen, die sich bereits in anderen Schritten des Beteiligungsverfahrens eingebracht hatten, als auch Bürger*innen, die bisher wenig über das Stadtteilentwicklungskonzept „Mitte 15“ wussten.

Auf „Emotional Maps“ konnten die Interessierten jene Orte im Projektgebiet markieren, die sie mögen, nicht mögen oder aus ihrer Sicht eine Veränderung brauchen. Außerdem wurden Fragen zu den Themenschwerpunkten Mobilität und Verkehr, Grün- und Freiraum, Freizeit und Kultur sowie Wohnen beantwortet.

Die Einträge auf der Emotional Map zeigen deutlich auf, wo die Beteiligten im Projektgebiet wesentliche Handlungsfelder sehen. Positiv empfunden werden die bestehenden Aufenthaltsorte und Parkanlagen im Bereich Wasserwelt/Kardinal-Rauscher-Platz, Wieningerplatz und Reithofferpark sowie Bereiche im südlichen Teil des Projektgebiets, die verkehrsberuhigt und umgestaltet wurden. Die nach dem Schwammstraßenprinzip gestaltete Pelzgasse wurde mehrfach als Positivbeispiel für eine klimasensible Gestaltung und Begrünung von Aufenthaltsorten im Straßenraum genannt.

Ein Defizit wurde aufgrund der mangelnden Barrierefreiheit und der als unangenehm empfundenen Unterführung im südlichen Bereich des Rustenstegs identifiziert. Die derzeitige Gestaltung der Übergänge im Bereich der Kreuzung Felberstraße/Johnstraße werden aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens besonders für den Rad- und Fußverkehr von vielen Beteiligten als negativ wahrgenommen. Auch die Überquerungsmöglichkeiten des Neubaugürtels für Radfahrer*innen wurden als verbesserungsbedürftig empfunden.

Weiters wurden in persönlichen Gesprächen und mithilfe von Dialogkarten Impulse und Vorschläge zu verschieden Themengebieten gesammelt. Am Entwicklungsareal am Westbahnhof wurde das Schaffen einer zusammenhängenden Grünfläche als besonders wünschenswert erachtet. Auch in Hinsicht auf das restliche Projektgebiet war der Wunsch nach mehr Grünraum stark vertreten, sowie die Begrünung von Straßen und die Schaffung von mehr Hundezonen. Verbesserungsbedarf wird bei der Sauberkeit bestehender Grün- und Freiräume gesehen.

Leistbarkeit und Grünraumzugang wurden bei der Errichtung neuer Wohnprojekte als besonders wichtig empfunden, wobei sich Teilnehmer*innen auch für die energetische Sanierung von Altbauten aussprachen. Im Themengebiet Freizeit, Kultur und Soziales wurde der Wunsch nach mehr Kunst- und Kulturangeboten im Gebiet geäußert, sowie das Schaffen von konsumfreien Orten für alle Bewohner*innen, aber besonders für Kinder und Jugendliche.

In Bezug auf das Thema Mobilität im Gebiet zeigte sich beim Wunsch nach mehr Radwegen eine große Überstimmung. Beim Thema Parken waren auch gegensätzliche Meinungen vertreten. Hier wünschten sich einige Teilnehmer*innen weniger Autos und Parkplätze auf den Straßen, wobei wiederum andere Bürger*innen mehr (Anrainer*innen-)Parkplätze begrüßen würden.

© Fotos: Stadt Wien/art:phalanx